Philosophie Convent

Wozu dient die Philosophie?

Seitdem unsere Vorfahren den aufrechten Gang erlernten, entwickelt sich die Geschichte der Menschheit, und die Philosophie gilt als Mutter der Wissenschaften, die alle Bereiche der Existenz umfasst. Wie die kindliche Neugierde kennt auch philosophisches Interesse keine Grenzen und die philosophische Ethik befasst sich mit sittlichem Verhalten des Menschen. Sie gibt in dieser Hinsicht auch die Empfehlung, innere Konflikte zu lösen, damit wir inneren Frieden finden und uns selbst ein Licht sind, denn solange wir im Dunkeln tappen, gibt es Hass, Gewalt, Krieg und Zerstörung auf Mutter Erde - die Nachrichten berichten darüber immer wieder.

Der Philosoph Platon beschreibt es in dem Werk Der Staat wie folgt: „Wenn nicht entweder die Philosophen Könige werden oder die, die man heute Könige und Machthaber nennt, echte und gründliche Philosophen, und wenn dies nicht in eines zusammenfällt, so wird es mit dem Elend kein Ende haben, nicht für die Staaten und auch nicht, meine ich, für das menschliche Geschlecht.“ Und im Buch Philosophie der Freude des Philosophen Epikur ist die Textstelle zu lesen: „Man soll nicht bloß so tun, als liebe man die Weisheit, sondern sie wirklich lieben. Der Anschein, als wären wir gesund, nützt ja auch nichts, sondern allein die wirkliche Gesundheit.“

Es ist goldrichtig, die Philosophie mit ins Spiel zu bringen, die sich nicht durch „Bescheid wissen“ auszeichnet, sondern durch Hinterfragung von scheinbarem Wissen. Philosophisch können bestimmte Themen gründlich besprochen und geklärt werden, denn durch ihre besondere Herangehensweise betrachtet die Philosophie alle Aspekte des menschlichen Lebens, die nicht nur das Rationale, sondern auch das Irrationale umkreisen, denn zum Leben im wahrsten Sinn des Wortes zählen auch kreative und mystische Aspekte.

Die metaphysische Grunddisziplin der Philosophie ist das Mikroskop der Wirklichkeit, die essentielle Aspekte und somit auch Gründe und Zusammenhänge des menschlichen Daseins betrachtet. Die Metaphysik befasst sich mit ersten und letzten Fragen, die sich Menschen stellen: Woher kommen wir? Wie entsteht die Welt? Wer oder was ist Gott? Gibt es ein Leben nach dem Tod? Die Metaphysik behandelt die Thematik des »Seins« und weist auch darauf hin, dass eine zeitlose Gegenwart existiert, die wir bewusst wahrnehmen können.

Im lesenswerten Buch Haben oder Sein beschreibt Erich Fromm das »Sein« wie folgt: „Die Zeit zu respektieren ist eine Sache; sich ihr zu unterwerfen ist eine andere. In der Existenzweise des Seins respektieren wir die Zeit, aber wir unterwerfen uns ihr nicht. Aber der Respekt wird zur Unterwerfung unter die Zeit, wenn die Existenzweise des Habens vorherrscht. In dieser Existenzweise sind nicht nur die Dinge »Dinge«, sondern alles Lebendige wird zum Ding. In der Existenzweise des Habens wird die Zeit zu unserem Beherrscher. In der Existenzweise des Seins ist die Zeit entthront; sie ist nicht länger der Tyrann, der unser Leben beherrscht.“