Die Philosophie gilt als Mutter der Wissenschaften und erstreckt sich auf alle Bereiche des menschlichen Lebens. Wie die kindliche Neugierde kennt auch das philosophische Interesse keine Grenzen und die philosophische Ethik befasst sich mit dem sittlichen Verhalten des Menschen. Sie gibt in diesem Zusammenhang auch die Empfehlung, innere Konflikte zu bereinigen, denn solange es innerlich an Gesundheit mangelt, gibt es Hass, Gewalt und Zerstörung; die Tagesnachrichten berichten immer wieder über destruktives Verhalten.
Religiöse Konflikte sind nur ein trauriges Beispiel für destruktives Verhalten und auf ein rundum gesundes Leben weist die Philosophie sehr gerne hin: „Man soll nicht bloß so tun, als liebe man die Weisheit, sondern sie wirklich lieben. Der Anschein, als wären wir gesund, nützt ja auch nichts, sondern allein die wirkliche Gesundheit.“ Dies ist ein Buchzitat des Philosophen Epikur und ein weiteres Buchzitat des Philosophen Søren Kierkegaard lautet: „Es gehört Mut dazu, gesund sein zu wollen, ganz ehrlich und aufrichtig das Wahre zu wollen.“
Es kann goldrichtig sein, die Philosophie mit ins Boot zu holen, die sich nicht durch „Bescheid wissen“ auszeichnet, sondern durch die Hinterfragung von scheinbarem Wissen. Philosophisch können alle wesentlichen Themen gründlich besprochen und geklärt werden, denn durch ihre besondere Herangehensweise betrachtet die Philosophie sämtliche Aspekte des Lebens, die nicht nur das Rationale, sondern auch das Irrationale umkreisen, denn zum Leben im wahrsten Sinn des Wortes zählen auch kreative und mystische Aspekte.
Die metaphysische Grunddisziplin der Philosophie ist das Mikroskop der Existenz, sie betrachtet essentielle Aspekte und befasst sich mit Lebensfragen, die sich der Mensch stellt: Wer bin ich wirklich? Wer oder was ist Gott? Gibt es Leben nach dem Tod? Die Metaphysik behandelt die Thematik des »Seins« und weist darauf hin, dass eine ewige Gegenwart existiert, und wenn wir nicht gedanklich in die psychologische Zeit abschweifen, ist unsere Seele gesund - dann können wir uns selbst ein Licht sein und die Kraft der Präsenz empfinden.
Im Buch Der Staat von Platon, in welchem auch das Sonnen-, Linien- und Höhlengleichnis zu lesen ist, wird in einem Dialog folgendes gesagt: „So stelle dir denn dasselbe auch bei der Seele vor. Wenn sie sich auf das richtet, worauf die Wahrheit herabscheint und das Seiende, so sieht sie es auf einmal ein und erkennt es nun, und es zeigt sich, daß sie Einsicht hat. Richtet sie sich aber auf das, was mit Finsternis vermischt ist, auf das Werdende und Vergehende, so meint sie nur, wird schwachsinnig und ändert ihre Meinungen hin und her.“